„Was für ein verrücktes Jahr“, dachte ich mir spät abends nach der Vereinsmeisterschaft beim Betrachten des Sternenhimmels. Oft hatte ich ihn in diesem Jahr noch nicht gesehen, war ja dauernd schlechtes Wetter.
Aber von vorn: Nachdem die Vereinsmeisterschaft schon zweimal wegen besagten Wetters verschoben werden musste, schien an diesem Wochenende unsere Chance gekommen zu sein. Kurzfristig wurde sogar ein Hammertag vorhergesagt. Dann aber, noch kurzfristiger, meldete sich ein Höhentrog, der nachts unbedingt noch vorbei musste und am Wettkampftag vormittags noch für etwas Regen sorgte. Erst für Mittag war wieder Sonnenschein vorhergesagt, diesen waren wir alle aber gewillt zu nutzen. In diesem verrückten Jahr der einzige Weg zum befriedigenden Flugerlebnis.
Girgl, unser Drachensportwart hatte eine schöne Aufgabe gestellt, die dem unsteten und schwer vorhersagbaren Wetter samt dauerhaft niedriger Basis wunderbar angepasst war. Zwei Ammergauer Talrunden, eine kleine (Laber-Aufacker-Kofel) und eine große (Laber Hinteres Hörnle- Pürschlighaus) konnten mehrmals beflogen werden, nebst einigen mehr oder weniger weit entfernten Gipfeln. Die Thermik war zwar recht zuverlässig, aber jahrestypisch war bei etwas über 2000 Meter meist Schluss. Der nur sehr schwache Höhenwind vereinfachte die Fliegerei, sogar unser Ammergauer Thermikmonster Hochschergen wurde erfolgreich angeflogen.
Am Ende gelang den meisten Piloten eine saubere stehende Landung am Drachenlandeplatz und wurde mit den entsprechenden Punkten belohnt. Dort erwartete die Piloten wie üblich auch unsere Gitta mit ihrem erstklassigen Kuchenbüffet.
Leider war das Teilnehmerfeld recht gering und erstmals seit Langem nicht mehr Gleitschirme als Drachen am Start. Daher waren die Flugleistungen schnell auswertet und die verdienten Gewinner standen fest.
Clubmeister 2024 wurden bei den Drachen:
- Robert W.
- Stefan E.
- Paul R.
- Girgl M.
- Thomas S.
und bei den Gleitschirmen:
- Tom B.
- Christoph H.
- Sebastian F.
- Tobias B.
- Toni R.
Auch das anschließende gemeinsame Abendessen vom Grill war dieses Jahr bislang eine seltene Ausnahme, dafür aber umso genussvoller. Und nach dem Ausklang, schon bei Dunkelheit und beim faszinierten Blick in den Sternenhimmel kam mir dann der Gedanke: „Was für ein verrücktes Jahr“!
Christoph